Ich liebe mein Fluke 187. Aber seit kurzem funktioniert es nicht mehr richtig. Die Messwerte, vor allem die Widerstandsmesswerte sind ziemlich daneben. Mit diesem Messgerät lässt sich nicht mehr vernünftig arbeiten. Jeder Duspol liefert bessere Werte.
Inhaltsverzeichnis
Das Fluke 187 hat viele Funktionen. Einen groben Überblick darüber findet man in der Kurzreferenzanleitung.
Bestandsaufnahme Fluke 187
Ich habe es bei der Durchgangsprüfung zuerst gemerkt. Manchmal war die Anzeige richtig, manchmal wurde nur Unsinn auf dem Display der Fluke 187 angezeigt.
Mein erster Gedanke war, dass die Messleitungen kaputt sind. Ein Austausch hat nichts gebracht. Auf dem Bild oben sieht man eine Widerstandsmessung mit kurzgeschlossenem Eingang. Hier sollte im Idealfall 0 Ohm angezeigt werden. Die 86 Ohm sind definitiv zu viel und der Messwert schwankt auch stark. Es wird schlimmer, wenn man am Kabel wackelt.
Also wird das Fluke 187 aufgeschraubt. Als erstes werden die Batterien entfernt. Auf der Rückseite oben und unter dem Batteriedeckel gibt es jeweils zwei Schrauben. Wenn die draußen sind, kann der hintere Deckel abgenommen werden.
Ich habe erst mal versucht, die Lötstellen der Eingangsbuchsenleiste nachzulöten. Diese werden mechanisch belastet. Da bekommt man unter Umständen mal eine kalte Lötstelle. Das hat nichts gebracht. Wahrscheinlich ist die Eingangsbuchsenleiste kaputt.
Reparatur
Um vernünftig an die Buchsen zu gelangen, muss die Platine ausgebaut werden. Sie ist mit zwei Schrauben befestigt.
Die Platine kann dann einfach abgenommen werden. Hier sieht man die Buchsenleiste. soweit sieht das ganz gut aus. Jetzt geht es ans Auslöten.
Hierfür braucht man einen leistungsfähigen Lötkolben. Die Kupferflächen auf der Platine sind sehr groß und es muss erst mal eine ganze Menge Wärme aufgebracht werden, bevor das Lötzinn schmilzt. Mit einer Entlötpumpe und Entlötlitze geht man dem Lot an den Kragen. Das ist gar nicht so einfach, hier geht es um 8 Lötstellen mit Durchkontaktierung. Wenn alles geklappt hat, kann man die alte Eingangsbuchsenleiste rausziehen. Überflüssiges Lot, welches sich noch in den Löchern befindet, muss anschließend noch entfernt werden.
Hier sieht man den Übeltäter. an der Massebuchse sind die Pins abgebrochen. Das kann so nicht funktionieren.
Eine neue Eingangsbuchsenleiste muss her. Die schwarze Buchsenleiste hat die Teilenummer 659059. Diese wurde aber durch die neue 4611374 ersetzt. Diese ist jetzt rot. Ich weiß aber nicht, ob Fluke neben der Farbe noch andere Veränderungen vorgenommen hat. Ich habe schließlich Ersatz bei TVW Meßtechnik gefunden. Der Preis ist mit 40€ recht happig.
Die neue Leiste passt aber trotz der anderen Farbe perfekt. Und rot ist eindeutig schöner als schwarz.
Fazit
Nach dem Austausch der Eingangsbuchsenleiste misst das Fluke 187 wieder richtig.
Das Fluke 187 möchte ich nicht mehr missen. Es ist eines meiner wichtigsten Werkzeuge bei der Reparatur. Es hat mir beispielsweise bei meinem Braun Atelier A2 sehr gute Dienste geleistet.
Die Ermittlung der Messwerte ist sehr schnell. Es bietet True RMS und ermöglicht die Anzeige von zwei Messwerten. Es arbeitet mit normalen AA-Batterien. Diese habe ich durch Akkus ersetzt, da die Batterielebensdauer nicht sehr hoch ist.
Die neue Eingangsbuchsenleiste war relativ teuer. Dafür hätte ich zwei bis drei Baumarkt-Multimeter bekommen. Aber hier zählt Klasse statt Masse.
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