Restaurieren eines Dual 704 Plattenspielers

Dual 704

Der Dual 704 Plattenspieler funktionierte als ich ihn bekam. Allerdings gibt es ein paar Dinge die unbedingt gemacht werden sollten.

Der Plattenspieler arbeitet mit 230V Wechselstrom. Dies ist lebensgefährlich! Arbeiten dürfen nur im spannungslosen Zustand durchgeführt werden.

Dual 704: Bestandsaufnahme

Dual Plattenspieler leiden für gewöhnlich an folgenden Problemen:

  • Kontaktschwierigkeiten an der Headshell
  • Kontaktschwierigkeiten am Kurzschließer
  • Kontaktschwierigkeiten im Netzschalter
  • gealterte und poröse Entstörkondensatoren
  • defekte Elkos in Netzteil und Motorsteuerung

Wartung

Das ServiceManual gibt’s hier.

Zu den Dingen, die unbedingt gemacht werden sollten, zählt der Austausch der sogenannten Knallfrösche. Dies sind Endstörkondensatoren. Man kann sie ganz leicht an dem durchsichtigen Gehäuse erkennen. Beim Dual 704 sind zwei vorhanden: einer im Netzteil (0,047µF) und einer im Netzschalter (0,01µF).

Ersetzt werden die durch neue X2 Entstörkondensatoren. Der Kondensator im Netzteil hängt nur an der 110V Wicklung des Trafos. Dadurch ist der 220V Zweig nicht entstört. Ich habe jeweils einen Entstörkondensator an die 110V und 220V Wicklung gelötet. Löcher dafür sind in der Netzteilplatine genügend vorhanden. Diese Maßnahme verringert das Einschaltknacken deutlich.

Bei dieser Gelegenheit kann man gleich die Kontakte des Netzschalters putzen.

Als nächstes habe ich die Masse des Gehäuses und die Masse der Cinchstecker getrennt. Dies habe ich gemacht, um Brummen zu vermeiden. Dazu wird die Verbindung im Kurzschließer an den beiden roten Stellen aufgetrennt. Anschließend muss die zusätzliche Masseleitung noch am Gehäuse angeschlossen werden. Ich habe dazu die vorhandene Schraube verwendet. Die Kontakte des Kurzschließers sollte man auch reinigen.

Bei diesen Dual Plattenspielern fallen hin und wieder die Elkos auf der Motorsteuerung und im Netzteil aus. Vor allem der 1000µF Kondensator ist anfällig. Also werden die auch gewechselt und gegen neue ersetzt.

Als Erstes muss die Plastik-Verkleidung abgenommen werden. Dazu werden die beiden Schrauben entfernt. Die Verkleidung kann jetzt abgezogen werden.

Die Platine ist mit einer Steckerleiste mit dem Motor verbunden. Sie kann einfach abgezogen werden.

Alle Kondensatoren mit einer Kapatitat bis 3,3µF habe ich Folienkondensatoren verwendet. Das habe ich schon bei meinem Dual 621 gemacht. Auf der Platine ist an manchen Stellen etwas wenig Platz. Aber mit etwas Geduld passt das schon.

Jetzt kann man alles wieder zusammenbauen.

Das Antiskating und die Auflagekraft werden nach der Dual Anleitung eingestellt.

Als Tonabnehmer habe ich das Shure V15 III verwendet. Allerdings nicht in der Dual-Ausführung sondern in der mit 1/2 Zoll Befestigung. Damit die Geometrie stimmt muss die Nadelspitze genau 8mm von der Vorderkante der Headshell entfernt sein. Die Kontakte an der Headshell werden mit einem Glasfaser-Radierer gereinigt. Anschließend wird die Auflagekraft und das Antiskating auf null gestellt. Jetzt muss der Arm mit Hilfe des Gegengewichts ausbalanciert werden. Wenn er in der Waage ist, wird die Auflagekraft und das Antiskating auf den richtigen Wert (jeweils 1,5) gestellt. Eingebaut wurde der Plattenspieler in meine Eigenbauzarge. Darin macht er eine super Figur.

Fazit Dual 704

Der Dual 704 ist einer der besten jemals von Dual gebauten Plattenspieler. Durch die fehlende Automatik ist er auch nicht so anfällig wie die Vollautomaten aus gleichem Hause. Der Tonarm und der Antrieb sind über jeden Zweifel erhaben. Außerdem kann man bei ihm Halbzoll Tonabnehmer ohne Adapter verbauen. Es macht einfach Spaß, Musik mit ihm zu hören. Das Stroboskop habe ich durch eine Eigenbaulösung ersetzt.

Kommentare

56 Antworten zu „Restaurieren eines Dual 704 Plattenspielers“

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    Thomas Möller-Tobiassen

    Hallo Norman,
    prima Seite und hervorragende Fotos; Respekt. Auch die Geräte, die sich bei Dir tummeln dürfen, haben was. Den DUAL 704 habe ich auch durch Zufall angeboten bekommen und gekauft, weil ein Freund unbedingt eine Haube suchte. Ich möchte ihn auch nach Deinen Vorgaben renovieren. Wie hast Du den Tonarm sooooooo sauber bekommen? Hast Du ihn demontiert?
    Dieses höhenverstellbare feinmechanische Teil würde ich gern mal ausbauen …..
    Den Teller finde ich nicht so prickelnd, zumal er stark klingelt. Den vom CS630 finde ich zwar extrem schlank, aber er ist absolut schalltot!
    Mit einem Stethoskop für Säuglinge kann man gut hören, dass man den Motor nicht hört, wohl aber den Trafo vom Netzteil…..vielleicht lagere ich den Trafo aus.
    Ich bin erstaunt, was für gute Motoren die DUAL-Leute da gebaut haben.

    1. Norman

      Hallo Thomas,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Der Dual 704 ist ein ganz hervorragender Plattenspieler. Der Tonarm sah schon immer so aus. Den musste ich nur feucht abwischen :-)
      Was meinst Du mit klingeln? Mein Teller macht überhaupt keine Geräusche. Liegt er richtig auf? Wackelt er?
      Den Trafo auslagern? Keine schlechte Idee. Vielleicht hilft das ja auch gegen das Einschaltknacken.
      Den Tonarm würde ich nicht ausbauen. Ich hätte viel zu viel Angst da was kaputt zu machen…

    2. Avatar
      Peter Achterberg

      Hallo,

      wenn der Trafo brummt mal die Schrauben nachziehen, das Paket löst sich mit den Jahrzehnten etwas.
      Wenn der Teller richtig aufliegt „klingt“ der auch nicht.
      Der Plattenspieler schnitt bei zeitgenössischen Tests als hervorragend ab und schlägt auch erheblich teurere Konkurrenz.

      Peter

      1. Norman

        Hallo Peter,

        vielen Dank für Deinen Hinweis.

  2. Avatar
    Eddie

    Toll gemacht. Meine Hochachtung ist dir sicher.

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    Johannes

    Können sie mir sagen wie ich den plattenspieler öffne, aus dem gehäuse bekomme um ein neues chinch kable anzulöten?

    Ich habe die 3 Transportsicherungsschrauben gelöst aber kann ihn immer noch nicht herausnehmen.

    herzilchsten Dank

    1. Norman

      Hallo Johannes,

      das ist etwas knifflig, wenn man das noch nie gemacht hat. Als Erstes werden der Plattenteller, das Gegengewicht und der Tonabnehmer abgenommen. Dann sollten Sie das Blech, wo die Kabel durchgeführt sind, abschrauben. Anschließend werden die drei Schrauben der Transportsicherung gelöst. Diese müssen sich kippen lassen. Wenn der Schraubenkopf nach außen gedrückt wird, kann das Blech aus der Zarge genommen werden. Ich habe das mal für den Dual CS626 beschrieben.

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    Peter Westhoff

    Hallo Norman,

    vielen Dank für die ausführlichen Beschreibungen; ihre dokumentierte Arbeit ist ein tolles Vorbild auch für ambitionierte Laien wie ich einer bin. Ich habe eine Frage zum Ersetzen des Entstörkondensators im Netzteil durch zwei Entstörkondensatoren für die 110V- und die 220V-Wicklung des Trafos. Sie haben jeweils einen Entstörkondensator an die 110V- und 220V-Wicklung gelötet und auch Bilder von oben gemacht. Ich habe das Gerät jetzt nicht offen – wie muss man die beiden neuen X2-Kondensatoren auf der Lötseite verbinden? Können sie das noch näher beschreiben?

    Viele Grüße
    Peter

    1. Norman

      Hallo Peter,

      der alte Entstörkondensator liegt zwischen dem 110V und dem 0V Anschluss der Platine. Wenn du Dir das mal von unten ansiehst, erkennst Du das leicht. Dieser Kondensator wird gegen einen neuen getauscht. Außerdem kommt ein zusätzlicher zwischen den 220V und den 0V Anschluss. Es gibt einige Löcher in der Platine. Die kannst Du dafür nutzen.

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    Armin Mohr

    Ich habe bei meinem 1229 den Motor Überholt,der blockierte wegen eines Seegerring 1,5mm ist wahrscheinlich durch die Lüftungsöffnug gelangt.Alles soweit gut verlaufen schnurrt wieder,aber leider zu schnell. Pitsch auf langsamste Stellung aber immer noch etwas zu scnell. Was ist schief gelaufen? und wie kann ich es beheben?
    Gruß
    Mike

    1. Norman

      Hallo Mike,

      der 1229 ist hat einen Reibrad-Antrieb. Da gibt es keine Elektronik, die die Geschwindigkeit regelt. Die Einstellung der Geschwindigkeit erfolgt also rein mechanisch. Durch den Pitch wird das Reibrad nach oben und unten verschoben. Du kannst das ganz gut beobachten, wenn du den Teller abnimmst. Hier kannst Du auch überprüfen ob die Verstellung funktioniert.
      Manchmal ist die Mechanik verharzt und bewegt sich nicht richtig. Es kann auch sein, dass die Antriebsrolle sich verschoben hat (oder nach der Überholung nicht richtig montiert wurde). Die Antriebsrolle ist richtig eingestellt, wenn das Reibrad an der Mitte der Antriebsrolle (für die entsprechende Geschwindigkeit) anliegt und der Pitchsteller mittig steht.
      Ein Bild und die Beschreibung dazu gibt es hier.

  6. Avatar
    Armin Mohr

    Hi
    Vorerst mal vielen Dank für die schnelle Antwort.
    Alles schon probiert läuft schön mittig in allen Geschwindigkeitsbereichen. Der Motor läuft in der langsamsten Stellung zu schnell.Bei der Wartung habe ich auch den Spiegel gewendet könnte das die Ursache sein? Zu allen Ärger ist die kleine Stelleinrichtungsvorrichtung ( Plastik) abgebrochen,man kommt aber mit dem Finger an das Zahnrädchen.
    Grüße
    Mike

    1. Norman

      Hallo Mike,

      der Motor vom 1229 ist ein Synchronmotor. Seine Drehzahl hängt deshalb nur von der Netzfrequenz ab. Eine Einstellmöglichkeit gibt es nicht. Ist Deine Netzfrequenz 50 oder 60Hz?

  7. Avatar
    Armin Mohr

    Hi
    Die Netzfreqenz hat 50HZ. Ich probiers nochmal mit dem Spiegel zurücksetzen. Die Achse fällt etwas tiefer, aber das Reibrad trifft einwenig höher auf die Antriebsrolle.
    Gruß
    Mike

    1. Norman

      Hallo Mike,

      die Antriebsrolle lässt sich verschieben, wenn Du die Madenschraube löst. Vielleicht lässt sich ja da noch was justieren. Wenn die Antriebsrolle tiefer sitzt, kannst Du eine geringere Geschwindigkeit einstellen.

  8. Avatar
    Armin Mohr

    Hi
    Leider lässt sich die Antriebsrolle nur noch nach oben versetzen,sie sitzt bereits am tiefsten Punkt.

    1. Norman

      Vielleicht bringt ja das Spiegel Wenden was.

  9. Avatar
    Armin Mohr

    Hat leider auch nichts gebracht. Kann der Kondensator soetwas verursachen?

    1. Norman

      Den einzigen Kondensator, den ich entdecken kann, ist ein Entstörkondensator. Er sitzt im Netzschalter. Dieser kann das Verhalten nicht verursachen.
      Lief der Plattenspieler vor der Überholung des Motors mit der richtigen Drehzahl?

  10. Avatar
    Armin Mohr

    ja etwa 1 -2 Strich rechts mittig also hervorragend genügend Platz links und rechts zum fein einstellen Stroboskob.

    1. Norman

      Das ist merkwürdig. Irgend etwas musst Du anders zusammengebaut haben. Ein elektrisches kann es eigentlich nicht sein.
      Wenn Du den Teller abnimmt und dann den Plattenspieler startest, lässt sich dann das Reibrad auf die oberste Position der Antriebsrolle bewegen (über den Pitch)?

  11. Avatar
    Armin Mohr

    Hi
    Vorweg alles ist gut. Hier sitzt nur der größte Anfänger allerzeiten.Du hast Recht gehabt die Antriebsrolle läßt natürlich tiefer setzen man muß nur wissen wie (Anfänger halt) Madenschraube lösen und senkrecht von oben sitzt noch eine sieht man kaum zwei bis drei Umdrehungen zurück drehen und dann die Seitliche wieder an der Welle fest ziehen, und die Antriebswelle ist da wo sie hingehört.
    Sorry das ich dich so genervt habe hat mir sehr geholfen.

    Güße
    Mike

    1. Norman

      Hi Mike,

      Du nervst natürlich nicht. Klasse, dass der Dual wieder funktioniert.

  12. Avatar
    Ich halt

    Moin, ich hab hier 2 Stück 704er, denen ich auch gern in Kürze den großen Service angedeihen lassen möchte.
    Gibts ne Liste für die benötigten Kondensatoren, vor allem die kleineren? Die Entstörkondensatoren sind klar. Will da mal ne Reichelt-Liste fertig machen für alles Benötigte…
    DANKE!

    1. Norman

      Hallo Du halt,

      hier die Liste für die Motorelektronik:
      C1: 47µF, 25V
      C2, C10, C13: 1µF, 63V
      C4, C11, C12: 0,47µF, 63V
      C14, C15: 100µF, 50V
      C16, C17: 3,3µF, 63V
      C18: 1000µF, 40V

      Als Entstörkondensatoren benötigst du je einen 0,047µF und 0,01µF 250V X2-Typ.

  13. Avatar
    ANDRÉ PIERRE DIRICKX

    hallo, ich habe von meiner Tante ihren DUAL 704 geschenkt bekommen. Leider beim anschliessen am Verstärker ROTEL RA-10 musste ich feststellen dass da nur sehr sehr leise die Musik zu hören war und auch nur auf einem Lautsprecher. Da ich leidenschaftlicher vinylhörer bin und da ich ansonsten einen Yamaha P-520 benutzte und perfekt funktionniert bin ich zum Schluss gekommen dass da etwas nicht mit dem 704 stimmt. Ich habe leider überhaupt keine Ahnung mit Elektronik . Möchte nur wissen ob das normal ist und ob es sich lohnen würde ihn in Reparation zu schicken.

    1. Norman

      Hallo André,

      der Dual 704 ist ein super Plattenspieler und es würde sich lohnen ihn reparieren zu lasen.
      Wahrscheinlich hat er nur ein Kontaktproblem an der Headshell. Die ist bei Dual steckbar und macht immer Ärger. Am besten baust Du die mal aus und reinigst die Kontakte am Tonarm und an der Headshell vorsichtig mit einem Glasfaserradierer.
      Du kannst außerdem mal im Dual-Board.de nachfragen. Da kann Dir bestimmt einer die Adresse einer guten Werkstatt nennen.
      Wenn Du keine zwei linkem Hände hast, kannst Du das aber auch alleine machen.
      Viel Erfolg bei der Reparatur!

  14. Avatar
    Johannes

    Hi,
    ich habe gerade einen Dual 704 in betrieb genommen und stelle fest das er bei der 33er Geschwindigkeit zu schnell läuft. Soll heißen, dass der Pitch-Regler funktioniert, aber selbst ganz ganz links an bis zum Anschlag gedreht, wandert die Stroboskop-Anzeige noch. Musikalisch gemessen ist alles einen Halbton zu hoch. Es wäre super, wenn Du einen Ratschlag für mich hättest.

    Dank im Voraus

    Johannes, Berlin

    1. Norman

      Hallo Johannes,

      auf der Motorsteuerung befinden sich zwei weitere Regler um die Drehzahl einzustellen. R22 ist für die 33er und R20 für die 45er Geschwindigkeit. Um die 33er Geschwindigkeit einzustellen, stellst Du den Pitchregler auf Mittelstellung und drehst an R22 bis die Drehzahl laut Stroboskop stimmt. Wenn sie sich mir R22 nicht richtig einstellen lässt, liegt wahrscheinlich ein Defekt an der Elektronik vor.

  15. Avatar
    Johannes

    Hi Norman,
    also erst mal ganz lieben Dank. Hat alles geklappt. Habe mit R22 & R20 beide Geschwindigkeiten einstellen können. Geil. Es klang in vielen Bemerkungen in den Foren so, als ob es ein größeres Problem sein könnte. Aber da das Pitching noch funktionierte (halt nur in eine Richtung), war ich guter Hoffnung. Also entweder hat der Vorbesitzer alles unwissentlich zu schnell abgespielt, oder die Drehpotentiometer haben sich durch irg. chem. Prozess in den letzten 40 Jahren verändert. Jetzt ist alles top. Nebenbei erzeugte es bei mir noch eine große Bewunderung für die Handwerks- u. Ingenieurskunst bei Dual.

    Eine Sache noch. Ein herumfliegendes Teil habe ich mal fotografiert und würde gern Deine Meinung dazu wissen, ob Du weißt, was es ist u. wo es hingehört, ob es marginal oder wichtig ist. Hat schon beim Transport geklappert, funktionieren tut aber alles. Sieht wie eine Sicherungsscheibe aus. Habe den Verdacht es könnte vom R40 Poti sein? Der sieht etwas korrodiert aus. Sonst ist das ganze Gerät aber innen u. außen fast wie neu & spielt super.

    http://www.bilderload.com/bild/408043/img1795KZ8G4.jpg
    http://www.bilderload.com/bild/408044/img1796C6E51.jpg
    http://www.bilderload.com/bild/408045/img1798CF1TP.jpg

    Noch mal großen Dank für Deine fantastische u. schnelle Hilfe bis hierher.

    Viele Grüße, Johannes

    1. Norman

      Hallo Johannes,

      vielen Dank für die Rückmeldung. Das Teil was Du gefunden hast, ist der Schleifer eines Potis (wie z.B. R40). Auf den Bildern die Du angehängt hast, sieht R40 aber gut aus. Eventuell gehört der zu R45.
      Vielleicht hat auch der Vorbesitzer ein defektes Poti ausgetauscht und den Schleifer im Plattenspieler vergessen.

  16. Avatar
    Thomas

    Echt tolle Sache hier!
    Ich babe eine Frage zu meinem Dual 731Q, ich habe ihn koplett überholt und wie hier beschrieben auch die Elkos getaucht. Alles läuft eigentlich super bis auf daß so zirka alle 15-20 Minuten über die Lautsprecher so eine art Dump-rauch kommt. Hört sich an wie ein sich entladener Elko. Wo soll ich den Fehler suchen?
    Mit Dank im voraus Thomas.

    1. Norman

      Hallo Thomas,

      diese Fehler sin immer sehr schwer zu finden. Zuerst solltest Du Dir ein paar Gedanken machen:
      – Trat der Fehler schon vorher auf?
      – Liegt es am Plattenspieler oder am Verstärker?
      – Was passiert, wenn der Motor nicht läuft, die Nadel aber auf der Platte aufliegt (Netzstecker vom Plattenspieler ziehen)?
      – Gibt es irgendetwas, was sich alle 15-20 Minuten einschaltet? Das kann z.B. ein Kühlschrank oder ein Boiler sein.
      – Stören eventuell andere Geräte, die auch am Verstärker angeschlossen sind oder in der Nähe stehen (abstecken /ausschalten)?

      1. Avatar
        Thomas

        Danke für die schnelle Antwort.
        Es liegt auf jedem Fall am Plattenspieler, alle anderen Sachen habe ich schon ausgetestet.
        Es trit nur auf wenn er am Strom hängt.
        Vorher wahr das Ding lange Zeit nicht im Betrieb, also kann ich nicht sagen ob es vorher auch schon auftrat.

        1. Norman

          Die Motorelektronik hat normalerweise keinen Einfluss auf das Audiosignal. Die beiden Stromkreise sind getrennt. Vielleicht liegt ja ein Kontaktproblem an der Headshell, bei den Audiokabeln oder in den Steckern vor.
          Kommt der Fehler auch wenn Du den Arm nur einschwenkst ohne ihn abzusetzen?
          Ist der Arm über die gesamte Strecke leichtgängig und funktioniert das Antiscating?
          Ist der Plattenspieler geerdet?

          1. Avatar
            Thomas

            Der Plattenspieler ist selbst nicht geerdet, aber mittels Masseleitung mit dem Vorverstärker und dem AV-Reciver verbunden. Das Problem trit auch auf wenn der PS im Ruhezustand ist. Ich habe mir eine eigene Haedshell für den Van Den Hull MC-Tonabnehmer gebaut und neue VdH-Pursilver-Tonarmkabel eingezogen. Es entstand eine direkte Verbindung zwischen TA und Kabel und wieter mit einem ProJect Silber-Phonokabel zum ProJect Phonobox RS. Also lauter hochwertige Komponenten und eigentlich keine Verbindung zur restlichen Elektronik der PS.
            Fazit: Danke für die Hilfe werde jetzt mal einen meiner anderen PS die noch restauriert gehören anhängen und schaun was passiert.

          2. Norman
  17. Avatar
    DI Klaus Porod

    Hallo Norman,
    Chapeau! Sehr hilfreiche Anleitung.

    Ich habe nach 40 Jahren meinen DUAL 704 mit Shure V-15 III wieder ausgegraben. Er lief sofort wie am ersten Tag. Hochkonstant!
    Damit übertrage ich nun meine Vinyl-Schätze via dynavox UPR-2.0
    mit „Audacity“ auf MP3-Files, was ausgezeichnet funktioniert.

    Dem vorgeschlagenen Tausch ALLER Kondensatoren im 704 möchte ich als Berufs-Elektroniker allerdings einiges entgegen halten:

    1. Die Rifa X2 Entstörkondensatoren sind sicher ein hohes Risiko, besonders wenn die Umhüllung Risse zeigt. Mir sind diese C’s auch schon öfter krepiert.
    Diese sind jedenfalls zu tauschen, bevor der sensible Netzschalter im 704 abbrennt, was schade wäre.

    2. Der große Ladeelko C18 mit 1000 uF/40V im EDS 900 sollte unproblematisch sein, er könnte höchstens etwas an Kapaziät einbüßen, was hier für die Motor-Spulenversorgung von 28 V bedeutungslos wäre.
    Detto gilt für die beiden Siebkondensatoren C14/C15 von 100 uF.
    Auch diese könnten ihre Kapazität ohne Auswirkung auf die Hälfte verringern, ohne die Qualität der präzisen 12.4 V für den Frequengenerator des Antriebs zu gefährden.

    3. Tantalkondensatoren (blaue Tropfenform):
    Dass Tantal-C’s nicht schaltfest sind, ist bekannt. Allerdings sind sie im EDS 900 ausnahmslos an Stellen eingesetzt, wo keine harten Stromspitzen sind. Daher dürften sie nur – wie alle anderen Komponenten auch – nur ausnahmsweise kaputt gehen.

    Ich habe gerade ca. 100 alte Elkos/Tantals aus meiner Bastelkiste mit dem LCR/ESR-Meter Peaktech 2170 ausgemessen und auch bei den ältesten Elkos von 1970 kaum Kapazitätsverlust festgestellt.
    (Die Uralt HV-Elkos im Netzteil meines Minerva Röhrenradios von 1955 (E80-Serie) hatten nur mehr die halbe Kapazität und habe sie daher getauscht, damit weniger Brumm.

    Meine Privat-Meinung zum Kondensatorentausch im Dual 704:
    X2 Entstörkondensatorn (Knallfrösche) ja unbedingt.
    Elkos/Tantal- Kondenstoren im EDS 900 nein,
    solange der Antrieb einwandfrei läuft.

    In alten Verstärken ist der Tausch der Elkos wegen der Signalqualität oft sinnvoll. Im Antrieb EDS 900 kaum.
    Es bleibt jedem unbenommen, bei einem Reperaturunternehmen wie z.B. dualklinik.de, den 704 zum Service zu geben.
    Wie aus Bildern auf der Webseite ersichtlich, wurden alle Kondenstoren im EDS 900 getauscht.

    Prophylaktischer Kondensatorentausch in älteren Geräten ist heute groß in Mode. Bei hohen Temperaturen (Röhrenradios/-fernsehern)
    durchaus sinnvoll. Bei Umgebungstemperatur in den älteren Transistorgeräten sind diese Elkos aber recht langlebig.

    Eher zu hinterfragen sind die heutigen billigen Schaltnetzteile und LED-Glühlampen. Diese werden oft grenzwertig heiß. Die darin verbauten Billigst-Elkos sind der Hauptgrund für Ausfälle.
    Hochtemperatur-Elkos wären den Herstellern viel zu teuer.
    Also geht meine LED-Lampe nach 500 Stunden kaputt statt den propagierten 25.000, aber nicht die LED’s, sondern der Elko.
    NT/Lampe wirft man dann sinnloserweise weg.
    Einen DUAL 704 wegzuwerfen wäre eine Kulturschande,
    schon wegen seiner genialen Tonarm-Lagerung
    und des Antriebes EDS 900 !

    Viele Grüße
    Klaus

    1. Norman

      Hallo Klaus,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Mit den Rifas hast Du vollkommen recht.
      Der 1000µF Elko macht oft Probleme. Er neigt zum Kurzschluss. Der Plastikbecher des roten Elkos wird oft rissig und damit undicht. Die Tantals aus dieser Zeit haben auch manchmal Kurzschlüsse. Diese treten teilweise sporadisch auf.
      Aus diesen Gründen habe ich mich entschlossen alle Elkos zu tauschen. Das kostet fast nichts und ist problemlos machbar, wenn man auf die Polarität achtet.

      Grüße
      Norman

      1. Avatar
        Klaus

        Hallo Norman,
        Ist mir erst nach Absenden meines Kommentars eingefallen:
        Wenn schon: die alten Tantal gegen neue Tantal tauschen.
        Die heutigen Tantal seriöser Hersteller sind schon besser. Folienkondensatoren nehmen hier nur viel Platz weg.
        LG Klaus

  18. Avatar
    Hajo Bertsch

    Hallo, vielen Dank für diese Anleitung. Ich hab meinen 704 nach deinen Vorgaben restauriert. Funktioniert alles toll, nur das beim Abheben des Tonarms bei Endabschaltung ein lautes Knacken zu hören ist. Kann man das vermeiden? Sprinte immer zum Verstärker aber entspannt ist anders.. LG Hajo

    1. Norman

      Hallo Hajo,

      vielen Dank für Deinen Kommentar.
      Das mit dem Knacken ist so eine Sache. Meist liegt es am Kurzschließer. Du solltest die Kontakte gründlich reinigen. Aber bitte kein Schleifpapier verwenden. Am besten geht ein mit Kontaktspray getränktes Stück Pappe. Eine zweite Quelle kann der Netzschalter sein. Auch hier solltest Du die Kontakte putzen. Den Entstörkondensator hast Du wahrscheinlich schon gewechselt.
      Ich muss sagen, dass ich meinen 704 nie richtig knackfrei bekommen habe, es scheint ein generelles Problem zu sein. Auch der Phonopre hat Einfluss auf das Knacken. Bei manchen knackt es lauter bei anderen gar nicht.

      Grüße
      Norman

  19. Avatar
    Kora

    Hallo. Ich habe den 704 noch mit 5-Pol Stecker+ Adapter auf Chinch und die Befürchtung, dass da viel verloren geht. Hat jemand eine Anleitung für den Umbau? Wäre klasse! MfG Kora

    1. Norman

      Hallo Kora,

      Im HIFI-Forum gibt es was: Anleitung
      Auf dem Bild dort ist auch die Anleitung für den 704 dabei.

      Grüße
      Norman

      1. Avatar
        Peik

        Großartig! Vielen lieben Dank!

        Grussn Kora

  20. Avatar
    Christian

    Hallo.

    Tolle Seite, einfache Erklärungen. Danke dafür.
    Wenn du die Spieler wartest, welche Schmierstoffe nimmst du, um die Mechanik zu schmieren?

    Liebe Grüße
    Christian

    1. Norman

      Hallo Christian,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Beim meinem 704 habe ich lediglich den Lift der Tonarmverstellung geölt. Hierzu habe ich ganz normales Nähmaschinenöl verwendet. Ales andere war noch nicht verharzt.
      Im Dual-Board gibt es dazu mindestens einen Thread. Aber das ist wiederum eine Wissenschaft für sich.

      Grüße Norman

  21. Avatar
    Frank Lebeda

    Hallo, meinem Freund habe ich einen gebrauchten 704 zu Weihnachten geschenkt. Das Gerät war zuvor beim Service, weil ein Kanal nicht funktionierte. Nach einer halben Stunde Musik hören blieb der Plattenteller stehen unfassbar Licht vom Stroboskob leuchtete auch nicht mehr. Meine Frage ist, zurück in die Werkstatt oder vielleicht selbst nachschauen was das Problem ist, vielen Dank ?

    1. Norman

      Hallo Frank,

      ich würde den Plattenspieler erst mal zurück zur Werkstatt geben. Das kann eigentlich nichts Wildes sein. Wenn er sich nicht mehr dreht und die Lampe nicht leuchtet, liegt das bestimmt an der Spannungsversorgung. Vielleicht ist auch einfach nur der Netzstecker rausgegangen.

      Grüße Norman

  22. Avatar
    Dietmar

    Hallo Norman, mein Kumpel und ich haben bei zwei 704 mittels Elko-Set die Kondensatoren getauscht. Seiner läuft normal. Meiner dreht durch. Also der Plattenteller auf Hochtouren. Kann da ein Bauteil defekt sein ? Kann man die vielleicht ausmessen ? Die Lötstellen und Kabel haben wir alle überprüft. Gruß Dietmar

    1. Norman

      Hallo Dietmar,

      hat der Plattenspieler vor dem Wechsel der Kondensatoren funktioniert? Eventuell hast du einen Elko verpolt eingebaut. Im Dual Board hab ich noch was gefunden. Vielleicht hilft das weiter: click.
      Viel Erfolg!

      Grüße Norman

  23. Avatar
    Klaus

    Hallo Norman, mein Dual CS 704 mit Tonabnehmer V 15 III LM sagt plötzlich keinen Ton mehr.,Was empfiehlt Du mir zur Fehlersuche? Besten Dank.

    1. Norman

      Hallo Klaus,

      wenn beide Seiten gleichzeitig ausgefallen sind, würde ich mal auf den Kurzschließer tippen. Der verbindet den Ausgang mit der Masse während die Nadel nicht auf der Platte ist. Wenn der aber nicht öffnet, bleibt der Ausgang stumm.
      Das kannst du relativ einfach mit dem Multimeter messen. Einfach den Durchgang an den Cinch Steckern messen. Wenn du hier einen Kurzschluss hast, auch wenn die Nadel auf der Platte ist, liegt es daran.
      Es kann natürlich auch an deinem Verstärker liegen. Hier einfach mal einen anderen probieren.

      Grüße Norman

  24. Avatar
    Manfred

    Entweder hat er Dir einfach nichts mehr zu sagen oder ist verärgert.

    1. Norman

      Hallo Manfred,

      das passiert manchmal. Vielleicht wurde die Antwort einfach übersehen oder sie war dann doch nicht so wichtig.

      Grüße Norman

  25. Avatar
    Stefan

    Eine wirklich sehr gute Beschreibung, wie man diesen Plattenspieler restauriert – vielen Dank! Mein Dual 704 hatte eine durchgebrannte Sicherung, die nach einem Tausch sofort wieder durchgebrannt ist. Das Poti R40 sah etwas angekokelt aus, war aber nicht der Übeltäter. Der Tausch der Entstörkondensatoren und aller Elkos ergab dann einen defekten C18 mit 0 Ohm. Jetzt funktioniert der Plattenspieler wieder 😁

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