Das Philips PM 3050 Oszilloskop lag in einer Gitterbox vom Elektroschrott. Ein erster Versuch hat gezeigt, dass es sich nicht einschalten lässt.
Das Oszilloskop arbeitet mit 230V Wechselstrom. Außerdem liegt an der Bildröhre Hochspannung an und diese kann implodieren. Dies ist lebensgefährlich! Arbeiten dürfen nur im spannungslosen Zustand durchgeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
Reparatur Philips PM 3050
Am Deckel befindet sich hinten in der Mitte eine Schraube. wenn man die entfernt, lässt sich der Deckel anheben und entfernen.
Ein Blick ins innere lässt schlimmes ahnen. Einige Steckverbinder sind abgezogen. Auch gibt es Spuren vom unsachgemäßen Hebeln mit einem Schraubendreher am Gehäuse. Hier war wohl ein Grobmotoriker am Werk.
Eine kurze Recherche im Internet hat ergeben, dass diese Serie Probleme mit dem Netzteil hat.
Das Service Manual kann man hier herunterladen.
Um das Netzteil auszubauen, muss als erstes das Schaltgestänge vom Netzschalter ausgebaut werden. Dazu wird es als erstes vom Schalter abgeclipst.
An der Vorderseite muss es aus der Führung herausgenommen werden. Dann kann man das Gestänge herausnehmen.
Das Netzteil vom Philips PM 3050 ist nicht verschraubt. Es wird nur durch zwei Clips gehalten. Das macht den Aus- und Einbau etwas fummelig. Auch ragt die Achse des Tragegriffs in die Platine hinein.
Als erstes muss der Tragegriff in eine Position gedreht werden, in der die Achse nicht in die Platine ragt. Dann müssen die Clips zur Seite gebogen werden. Anschließend kann die Platine nach oben herausgezogen werden. Bei mir ging das gar nicht so leicht. Das Netzteil klemmte etwas in den Führungen. Nach einer Weile hat es dann geklappt.
Hier sieht man den geplatzten Entstörkondensator. Er ist von RIFA und ist bekannt dafür, dass er eines Tages ohne Grund explodiert. Deshalb wird er auch oft als Knallfrosch bezeichnet.
Hier sieht man ihn im ausgebauten Zustand. Der Kondensator ist ein X2 Typ. Das bedeutet, dass er permanent an Netzspannung betrieben werden kann. Er ist so gebaut, dass er im Fehlerfall kontrolliert abbrennt ohne anderes zu beschädigen.
Ich hatte zufällig einen passenden Kondensator in meiner Bastelkiste. Wichtig ist, dass es wieder ein X2 Typ ist. Dieser hier würde passen.
Nach dem Einbau des Netzteils funktionierte das Oszilloskop wieder.
Reinigen
Das Philips PM 3050 war, abgesehen von den oben beschriebenen Spuren, ziemlich gut erhalten. Aber wenn ich es schon mal geöffnet habe, mache ich es auch gleich sauber.
Der Bildröhrenrahmen lässt sich einfach abnehmen. Oben in der Mitte gibt es einen kleinen Schlitz. Mit dem Schraubendreher wird er einfach herausgehebelt. Der blaue Kontrastfilter kann dann auch mit einem Schraubendreher herausgehebelt werden. Ich habe ihn und die Bildröhre mit Fensterreiniger gereinigt.
Die Tastatur ist mit zwei Schrauben befestigt. Wenn man die entfernt, kann man sie nach vorne abnehmen.
Um die Tasten und die Drehknöpfe hat sich etwas Schmutz angesammelt. Das lässt sich am besten putzen, wenn man die Tastatur möglichst weit auseinander baut. Jetzt lassen sich die Teile einfach mit einem feuchten Lappen abwischen.
Die Drehknöpfe, den Bildröhrenrahmen, den Gehäusedeckel und den Boden habe ich in Waschmittellauge eingeweicht. Nach ein paar Minuten muss man die nur unter klarem Wasser abspülen und sie sind sauber.
Fazit Philips PM 3050
Wenn das Oszilloskop läuft, ist es ein zuverlässiges Arbeitstier. Die „Auto-Set“ Funktion ist super hilfreich. Das Bild der Röhre ist schön hell und scharf. Auf dem LCD neben der Tastatur werden alle Einstellungen angezeigt. Dies ist super praktisch.
Für Reparaturen von HIFI-Geräten ist es viel besser geeignet als mein HP 54200A Oszilloskop, da dessen Darstellung viel zu pixelig ist.
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